Landwirt sucht Frau
Tipps für bindungswillige Landwirte
Beruf oder Berufung? Die meisten Beschäftigungen fallen zweifellos in erstere Kategorie, da sie mit geregelten Arbeitszeiten, geregelten Abläufen und einem geregelten Einkommen einhergehen. All das trifft auf den landwirtschaftlichen Beruf nicht zu. Daher ist er eher als Berufung zu bezeichnen. Aufgrund jenes Umstands haben es Landwirte traditionell schwer(rer), einen Partner beziehungsweise eine Partnerin zu finden. Es existieren jedoch einige Tipps, mit denen man dem privaten Glück auf die Sprünge helfen kann.
Herausfordernde Rahmenbedingungen
Arbeiten von früh bis spät. Dazu keine klassischen Wochenenden, da oft auch Samstage und Sonntage zur Tätigkeitsbewältigung herangezogen werden (müssen). Hinzu gesellen sich körperlich herausfordernde Arbeitsgänge, bisweilen strenge Gerüche und anfallender Dreck. Wer seine Brötchen als Landwirt*in verdient, weiß ein Lied davon zu singen – und besitzt nicht immer optimale Voraussetzungen bei der Partnerwahl.
Wobei die Rahmenbedingungen von Sparte zu Sparte variieren und mal angenehmer, mal unangenehmer sind. Doch egal, welcher landwirtschaftliche Sektor beackert wird: Gewisse Grundstrukturen bleiben erhalten und ziehen sich durch die Arbeitswoche wie ein roter Faden. Dies ist ein wesentlicher Grund für die Probleme, die manch ein Branchenvertreter bei der Suche nach der Liebe hat. Denn welcher potenzielle Partner schätzt schon einen hohen Verantwortungsgrad ohne geregelten Ausgleich und Urlaubsanspruch?
Gleich und Gleich gesellt sich gern
Trotz spezieller Voraussetzungen, die der bäuerliche Lebensstil mit sich bringt, stehen die Chancen auf eine emotionale Bindung nicht schlecht. Die vorliegenden Zahlen belegen diese These, denn eine Vielzahl von Landwirten sind verbandelt. Bei 50 Prozent der Liierten stammt der Partner oder die Partnerin ebenfalls aus einem landwirtschaftlichen Betrieb. Die meisten von ihnen bringen sich zudem im Unternehmen des Lebensgefährten ein.
Hier bestätigt sich die Theorie, dass Gleich und Gleich gern eine gesellige Verbindung eingeht. Gemeinsame Erfahrungen schaffen ein unsichtbares Band und lassen einander auf Augenhöhe begegnen. Der Horizont ist schlicht derselbe. Besitzen biografische Hintergründe eine ähnliche Ausgangsbasis, ist die Wahrscheinlichkeit einer dauerhaft funktionalen Partnerschaft deutlich höher als ohne verbindendes Element.
Nicht umsonst wurzeln fast 30 Prozent der bäuerlichen Beziehungen im Freundes- und Bekanntenkreis. 15 Prozent haben ihren Partner bei der Arbeit oder bei arbeitsähnlichen Maßnahmen kennengelernt. Weitere 10 Prozent sind bei entsprechenden Online-Börsen fündig geworden.
Zu wenig Zeit für die Liebe
Geht es um die Kriterien, die bei der Partnerwahl ausschlaggebend sind, stehen „gleiche Interessen“ an erster Stelle. In eine verwandte Kerbe schlägt der Punkt „Interesse am Hofleben“. Auch diesbezüglich hat man gern einen ähnlich orientierten Partner an seiner Seite, denn wer auf Augenhöhe agiert, agiert im Gleichschritt. Da ist das ebenfalls genannte Kriterium „Familiensinn“ nicht allzu weit entfernt.
Bei Fragen nach den Gründen für ein fortgesetztes Single-Dasein nennt der überwiegende Teil der Alleinlebenden die „örtliche und zeitliche Gebundenheit an den heimischen Betrieb“. Einige Bauern haben schlicht „zu wenig Zeit zum Kennenlernen“, während ein anderer Teil der Befragten zu wissen glaubt, dass es „(negative) Vorurteile gegenüber dem Beruf des Landwirtes gibt“.
Positive Eigenschaften herausstellen
Ein gewichtiger Anteil der ungebundenen Single-Landwirte nennt als weiteren Grund für den persönlichen Status die geringe Partnerauswahl im ländlichen Raum. Da die dünne Besiedlung des außerstädtischen Gebiets die Chancen tatsächlich schmälert, sollten Landwirte dorthin gehen, wo die Auswahl größer ist: ins Internet.
In der digitalen Welt tummeln sich etliche interessante Frauen. Viele von ihnen sogar auf thematischen Single-Börsen. Dabei handelt es sich um Plattformen für User mit einem speziellen beruflichen Hintergrund. Dazu zählen unter anderem Landwirte und Landwirtinnen. Wer bei einer der angebotenen Börsen ein Profil erstellt, hat die Möglichkeit, eine Partnerin oder einen Partner zu finden.
Vorausgesetzt, man nennt die vielen Vorzüge des Berufs beim Namen und stellt somit den positiven Effekt der Profession heraus. Dies dürfte nicht schwer fallen, denn Landwirte besitzen etliche positive Eigenschaften.
Landwirte sind Problemlöser
Nahezu alle Bauern sind handwerklich extrem begabt und bringen ihre Talente in unterschiedlichen Bereichen ein. Sie sind zuvorderst Pragmatiker und packen die Dinge lieber an als sie zur Theorie zu erheben. Daher löst ein Macher im Haus (fast) alle Probleme und erspart den Gang zum nächsten Heimwerkerladen.
Darüber hinaus können Landwirte mehrere Dinge gleichzeitig in Angriff nehmen und sogar zu Ende bringen. Die damit verbundenen Multitasking-Fähigkeiten besitzen in der Regel nur Frauen. Sind diese auf ähnliche traditionelle Werte erpicht wie der durchschnittliche Bauer, steht einem glücklichen wie familienorientierten Leben nicht mehr im Weg.
Gesunder Lebenswandel
Wer zudem gern an der frischen Luft verweilt und überdies die Gegenwart von Tieren schätzt, findet auf einem Bauernhof den idealen Lebensmittelpunkt. Statt im stickigen (Großstadt-)Büro zu sitzen, atmet der Landwirt Tag für Tag frische Luft und lebt daher gesünder als manch anderer Artgenosse. Von der naturnahen Erfahrung ganz zu schweigen.
Schließlich riecht ein in Blüte stehendes Feld allemal besser als die Abgaswolken der Innenstädte. Nur in Feld, Wald und Wiese lassen sich die Jahreszeiten ohne räumliche Enge und Beschränkungen erleben – hautnah und ungefiltert.