Der Beruf des Gärtners – der Natur ganz nah

Wer ein Faible für Pflanzen hat und einen naturnahen Beruf sucht, der kann im Beruf des Gärtners seine Erfüllung finden. Der Beruf des Gärtners zählt zu den grünen Berufen im Bereich Umwelt und Landwirtschaft. Wer gern an der frischen Luft arbeitet, ein Pflanzenliebhaber ist und körperliche Arbeit nicht scheut, ist im Beruf des Gärtners gut aufgehoben. Um Gärtner zu werden, wird eine 3-jährige duale Ausbildung absolviert, die mit einem Facharbeiterabschluss endet. Als Gärtner gibt es die Möglichkeit, sich für bestimmte Fachrichtungen, wie Garten- und Landschaftsbau, Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Obstbau, Gemüsebau, Staudengärtnerei und Zierpflanzenbau zu spezialisieren. Je nach Interessenlage findet der Gärtner so in verschiedenen Anwendungsbereichen seinen Einsatz.

Arbeitszeiten eines Gärtners

In der Regel haben Gärtner eine 40 Stundenwoche, je nach Saison oder Erntezeit können die Arbeitszeiten aber auch varieren. Doch wer aus Leidenschaft Gärtner ist, schaut nicht auf die Arbeitszeit. Gärtner arbeiten sowohl als Angestellte als auch als Selbständige. Viele Gärtnereien sind Familienbetriebe.

Garten- und Landschaftsbau

Der Beruf des Gärtners ist vielfältig und spannend. Garten- und Landschaftsbauer sind sehr gefragt und haben volle Auftragsbücher. Sie arbeiten nicht nur für Privatpersonen, sondern auch für Gemeinden und Kommunen. Sie gestalten private Gärten rund ums Haus. Oft geht man durch die Stadt und bewundert die liebevoll angelegten Grünanlagen. Im städtischen oder kommunalen Bereich sind Gärtner für die Verschönerung von Verkehrsinseln, Sportplätzen, Parks und öffentlichen Plätzen zuständig. Hier arbeiten sie eng mit Landschaftsarchitekten zusammen, die die Bepflanzung planen. Um öffentliche Plätze oder Parks optisch ansprechend zu gestalten, wird nicht nur mit Pflanzen gearbeitet, sondern auch mit Steinen. Es werden Wege angelegt und Treppen gebaut. Auch das Anlegen von Teichen gehört dazu. Sowohl im heimischen Garten als auch im öffentlichen Raum nimmt der Erholungsfaktor einen immer höheren Stellenwert ein. Mit der richtigen Auswahl und Zusammenstellung von Pflanzen überraschen uns Gärtner immer wieder mit nützlichen phantasievoll angelegten Kleinoden. Und sie tragen mit ihrer Arbeit dazu bei, dass auch Insekten ein Zuhause finden.

Arbeit in der Baumschule

In einer Baumschule ist der Gärtner mit Fachrichtung Baumschule für das Setzen, Ziehen und Pflegen von Bäumen, Gehölzen, Stauden, Sträuchern, Hecken und Rosen zuständig. Diese werden von den Baumschulen auch direkt an die Kunden und Pflanzenliebhaber verkauft. So ist der Gärtner in der Regel auch verkäuferisch geschult und kann Auskunft zu verschiedensten Gewächsen geben.

Der Obst- und Gemüseanbau

Der Obst- und Gemüseanbau ist saisonal ausgerichtet. Auch hier erfolgt der Verkauf von Obst und Gemüse direkt an den Kunden. Der Gärtner muss sich also mit den verschiedenen Obst- und Gemüsesorten gut auskennen, von der Pflege bis zum korrekten Erntezeitpunkt. Eine Obst- und Gemüsegärtnerei ist auf bestimmte Sorten spezialisiert.

Friedhofsgärtnerei

In der Friedhofsgärtnerei bepflanzt der Gärtner Gräber und kümmert sich um die Pflege. Außerdem ist er für die Dekoration des Grabschmuckes verantwortlich. Hier muss sich der Gärtner mit Pflanzen auskennen, die speziell in diesem Bereich verarbeitet werden.

Neben Gräbern gestaltet der Gärtner auch Särge und Urnen mit Blumenschmuck bei einer Beerdigung. Da viele Menschen heutzutage in anderen Städten leben und arbeiten, geht die Dauergrabpflege oft auf einen Gärtner über, der das Grab saisonal neu bepflanzt und von Unkraut befreit. Auch im Bereich der Friedhofsgärtnerei steht der Gärtner im Kundenkontakt und agiert nach dessen Wünschen.

Zierpflanzenanbau

Zu den Zierpflanzen zählen Schnittblumen, Topfpflanzen, Beetpflanzen, Balkonpflanzen und Grünpflanzen. Der Gärtner züchtet und kultiviert diese in Gewächshäusern oder im Freien. Er bewässert diese. Zum Teil erfolgt die Bewässerung heutzutage schon vollautomatisch. Der Gärtner kontrolliert die ausreichende Belüftung und Belichtung der Pflanzen und ist für den verantwortungsvollen und bedarfsgerechten Einsatz von Düngemitteln zuständig. Kunden fahren direkt zur Gärtnerei, um sich mit einer bunten Auswahl an Pflanzen für ihren Garten oder Balkon einzudecken. Teilweise präsentieren Gärtner ihre Pflanzen auch auf Wochenmärkten.

Voraussetzungen, um Gärtner zu werden

Um Gärtner zu werden, sollte man nicht nur eine kreative Ader haben, sondern auch anpacken können. Schmutzunempfindlichkeit und Wetterfestigkeit zeichnen einen Gärtner aus. Er arbeitet bei Wind und Wetter draußen. Hierfür trägt er entsprechende Arbeitsschutzkleidung, wie Latzhosen, Handschuhe, Gummistiefel oder Sicherheitsschuhe. Der Gärtner hat ein geschultes Auge für Formen und Farben und kann stilvolle und dem Anlass entsprechende Blumenarrangements zaubern. Für seine Arbeit benötigt der Gärtner nicht nur händisch genutzte Gartengeräte wie Schaufel, Harke, Gießkanne und Schubkarre sondern oft auch moderne, schwere Gerätetechnik wie Bagger für schwere Erdarbeiten. Er muss Säcke voller Blumenerde und Dünger mit einem Volumen von 40 bis 60 Litern tragen können. Körperliche Fitness ist Grundvoraussetzung, um Gärtner zu sein. Der Gärtner verfügt über ein breites Fachwissen in der Pflanzenkunde sowie über betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Beim Führen eines eigenen Betriebes ist es unabdingbar, dass der Gärtner sich außerdem umfassend in Steuerfragen auskennt. Auch Kenntnisse über Marketingmaßnahmen sind von Vorteil. Als Gärtner sollte man nicht nur Pflanzen lieben, sondern auch Menschen, denn er steht auch in regem Kundenkontakt und möchte seine Ware, die Pflanzen, ja auch an den Mann bringen. Eine gewisse Dienstleistungs- und Servicementalität sollte also jeder Gärtner sein Eigen nennen. Naturverbundenheit und einen grünen Daumen verbindet der Gärtner mit professioneller Pflanzenpflege und Aufzucht.

Die Zukunft des Gärtnerberufes

Der traditionsreiche Gärtnerberuf ist immer noch sehr gefragt und zukunftssicher. Gärtner werden immer gebraucht. Durch die verschiedenen Spezialisierungen hat der Gärtner die Möglichkeit, in vielen Nischen zu arbeiten. Bei den Agrarberufen ist der Beruf des Gärtners einer der beliebtesten. Das Thema Klima und Umwelt spielen eine immer wichtigere und größere Rolle auf der Welt. Es geht nicht mehr nur darum, Pflanzen zu produzieren, sondern auch darum die Ernährung einer wachsenden Bevölkerung sicherzustellen und nachhaltig Pflanzen anzubauen. Der Bedarf an frischen, gesunden Lebensmitteln, die regional produziert werden, steigt an. Verbraucher verlieren immer mehr das Vertrauen in überregionale industrielle Anbieter und große Konzerne. Die Verbraucher besinnen sich zurück auf den ursprünglichen Pflanzenanbau frei von Pestiziden. Der Bedarf zum Selbstanbau für den heimischen Garten steigt kontinuierlich.

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