Der Beruf des Winzers

Vom kleinen Rebstock zum köstlichsten Wein weit und breit. Dies kann der Weg eines Weines sein, wenn vom Anbau der Traube bis zur Ernte und Verarbeitung alle Schritte leidenschaftlich von einem Fachmann durchgeführt werden.

Den Beruf, der sich dabei voll und ganz der Traube widmet, wird Winzer genannt. Als Winzer übst du dabei eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit aus. Dabei verfolgst du immer das Ziel das bestmögliche Endprodukt zu realisieren. Im Regelfall ist dies ein genüsslicher Wein. Aber auch die Produktion von Sekten oder Traubensäften gehören sich zum Berufsbild.
Wenn du dir eine abwechslungsreiche Arbeit mit viel Liebe zur Traube und viel Zeit am Feld und in der Natur vorstellen kannst, dann solltest du unbedingt weiterlesen und mehr über den Beruf des Winzers erfahren.

Was macht ein Winzer genau?

Als Winzer wirst du zunächst die Weinstöcke anpflanzen und bis zur Traubenernte ausgiebig pflegen. Anschließend verarbeitest du die Ernte zu Wein, Sekt oder Traubensaft. Zuletzt sorgst du für die Vermarktung der produzierten Getränke.

Die Liebe zum Weinberg

Einen großen Teil deiner Arbeit als Winzer wirst du am Weinberg verbringen. Gerade wenn du gerne in der Natur bist und auch körperliche Arbeit magst, kommst du als Winzer voll auf deine Kosten. Zu deinen Hauptaufgaben gehört sich die Bewirtschaftung des Weinberges. Mit Hilfe von Traktoren und kleineren landwirtschaftlichen Maschinen bereitest du zunächst den Boden für die Anpflanzung vor. Gerade einige Stellen in steiler Hanglange sind dabei nicht immer einfach mit den Landwirtschaftsmaschinen erreichbar. Diese Flächen müssen daher in Handarbeit bewirtschaftet werden, was körperlich sehr anstrengend werden kann.
Das Gedeihen verschiedener Rebsorten ist stark abhängig von den Faktoren Bodenbeschaffenheit und Klima. In diesem Zusammenhang nutzt du moderne technische Positionierungssystem wie GPS und GIS. Anbauflächen können dadurch genau analysiert werden. Mit Hilfe der Daten entscheidest du über Anbau, Düngung und Pflanzenschutz.
Dein Ziel ist es, mit Hilfe deiner Analysen, für die bestmögliche Traubenqualität zu sorgen.

Als Winzer kannst du deine Liebe zu Pflanzen und Natur verwirklichen. Denn nachdem du die Anpflanzung durchgeführt hast, kümmerst du dich im Nachgang sorgfältig um die Rebstöcke. Dabei kontrollierst du regelmäßig ihre Stöcke und Blätter auf deren Beschaffenheit. Wenn nötig reagierst du auf Auffälligkeiten und unterstützt somit aktiv beim Wachstum der Weinstöcke. Im ökologischen Anbau wird dabei auf den Einsatz chemischer Produkte verzichtet. Vielmehr reagierst du mit Hilfe von natürlichen Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel auf Ungereimtheiten beim Heranwachsen der Trauben.

Statistik über Weinbauflächen in Deutschland

Von der gereiften Traube zum edlen Tropfen

Die Arbeit als Winzer kann saisonal bedingt gerade im Zeitraum von Mitte September bis November sehr intensiv sein. Werden auch Eisweine produziert kann die Weinlese bis in den Dezember hineinreichen.
Trauben werden dabei traditionell per Hand geerntet. „Ausgelesen“ werden die Trauben in der Regel durch Erntehelfer. In der Zeit der Weinlese kann eine Arbeitswoche für dich als Winzer über die 40 Wochenstunden hinausgehen. Denn in dieser Zeit musst du viele wichtige Entscheidungen treffen, welche sich auf die spätere Qualität und den Ertrag der Traubenernte auswirken.
Als Winzer organisierst du dabei den gesamten Ablauf der Ernte. Da die Wetterlage und Region oftmals nur wenige Tage eine optimale Traubenernte zulassen, ist eine reibungslose sowie ertragsreiche Ernte Grundvoraussetzung für den späteren wirtschaftlichen Erfolg.

Nachdem du nun mit Unterstützung der Erntehelfer die qualitativ hochwertigsten Trauben geerntet hast beginnst du nun mit deren Verarbeitung. Für die Getränkeproduktion hältst du dich als Winzer vorrangig im Weinkeller auf.
Die Arbeitsschritte unterscheiden sich je nach Getränk, welches hergestellt werden soll. Für einen Rotwein gibst du beispielsweise zerquetschte Trauben in eine bestehende Maische. Im Tank durchlaufen die Trauben dann einen Gärungsprozess. Als Winzer beeinflusst du die Weingärung, indem du die Temperatur computerunterstützt bestimmst sowie mit entsprechenden Zusatzstoffen den Geschmack des späteren Weines steuerst.
Als Winzer trägst du während der Gärung aktiv zur Konsistenz und zum Geschmack des späteren Weines bei. Je nach Weinsorte dauert der Gärungsprozess von einigen Monaten bis zu einem Jahr an. Nicht umsonst steckt hinter vielen populären Weinen die einzigartige Handschrift eines bestimmten Winzers. Kaum ein anderer Beruf erlaubt es, mehr Einfluss auf das Endprodukt zu nehmen als es beim Beruf des Winzers der Fall ist.

Der weite Weg bis ins Weinglas des Kunden

Bis zur Weinfertigstellung sind nicht nur der Weinberg und der Weinkeller deine Arbeitsorte, sondern auch im Labor und Büro wirst du regelmäßig tätig. Weingute verfügen häufig über kleine Labore, die es dem Winzer ermöglichen, Untersuchungen am gärenden Wein vorzunehmen. So erhältst du als Winzer wichtige Daten zur Weinqualität. Neben den Laborergebnissen spielen ein ausgeprägter Geschmacks- und Geruchssinn eine große Rolle in der Weinproduktion. Bist du also mit dieser Gabe gesegnet, sollte der Beruf als Winzer genau das Richtige für dich sein.

Hast du nun deinen Wein vom kleinen Pflänzchen bis hin zum geschmacklich gewünschten und fertigen Wein begleitet, gilt es diesen in Flaschen abzufüllen und zu etikettieren. In der Regel verwendest du hierfür Abfüllanlagen.

In deinem vielseitigen Beruf als Winzer enden deine Aufgaben nach Fertigstellung von Wein und Getränken noch lange nicht. Vielmehr sind weitere Kenntnisse in den Bereichen Marketing und Verkauf gefragt.
Als Winzer kannst du sogar das Flaschenetikett deines liebevoll produzierten Weins selbst entwerfen. Anschließend gilt es die Weine und Getränke zu präsentieren. Neben der Organisation von Weinverkostungen zählen sich der aktive Vertrieb der Produkte zum Aufgabenbereich. Der Verkauf kann dabei sowohl über den eigenen Onlineshop des Weinguts erfolgen und/ oder über den Einzel- sowie Großhandel. Wichtig dabei ist dein Kontakt zum Kunden. Da du der Weinexperte bist und die Trauben in deiner schützenden Hand herangereift sind, stehst du deinen Kunden mit einer fachmännischen Beratung zur Verfügung. Je nach gewünschter Reichweite präsentierst du als Winzer deine Produkte sowohl regional, national als auch international.

Warum solltest du Winzer werden?

Sehr wahrscheinlich hat man in kaum einen anderen Beruf eine größere Abwechslung an unterschiedlichsten Aufgaben. Als Winzer kümmerst du dich liebevoll um den Aufwuchs der Weinstöcke. Neben der Zeit am Weinberg und in der Natur, verbringst du auch viel Zeit im Weinkeller sowie mit Laboruntersuchungen. Zuletzt kommen als Winzer auch der kaufmännische Anteil und die Büroarbeit nicht zu kurz.

An Abwechslung und Vielfalt ist der Beruf des Winzers kaum zu überbieten. Der Beruf ist sowohl geistig als auch körperlich anspruchsvoll. Langeweile kennt ein Winzer nicht.
Vielmehr hält er den Erfolg des Weingutes in den eigenen Händen. Das bedeutet eine große Verantwortung. Den vom Aufwachsen des Weinstöckchens bis zur fertigen Wein- oder Getränkeflasche begleitest und steuerst du als Winzer jeden einzelnen Schritt deiner Trauben intensiv.
Der Beruf des Winzers ermöglicht es dir, den fertigen Produkten eine eigene Handschrift zu verleihen. Nicht umsonst gibt es Winzer, die durch ihre leidenschaftliche und einzigartige Arbeit Berühmtheit erlangt haben. Wenn du auch dazugehören möchtest, solltest du schleunigst deine Karriere als Winzer beginnen.

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